Der Himmel über dem Auditorium
© Jüdisches Museum Wien
Jüdisches Museum Wien, 29. Februar 1996
Eröffnung der Dauerausstellung
Sammlung Max Berger, Das Jüdisches Wien in 21 Hologrammen, Schaudepot
Als Sieger eines Wettbewerbes zur Umgestaltung des Jüdisches Museum Wien ging das Architekten Team Eicher oder Knechtl hervor. Das wichtigste Merkmal der Neugestaltung war die Überdachung des Lichthofes durch eine gewölbte Lichtkuppel, welche die drei Ausstellungsgeschoße räumlich miteinander verbindet. Durch diese architektonische Klammer werden die drei Bereiche der neuen Dauerausstellung auch inhaltlich zu einer Einheit gefasst. Die von Chefkuratorin Felicitas Heimann-Jelinek konzipierte Dauerausstellung umfasst folgende Bereiche: Im Erdgeschoß die "Sammlung Max Berger", die anhand ausgewählter Objekte aus der Sammlung Berger die Jüdische Religion präsentiert. Im zweiten Stock zeigt die historische Ausstellung anhand 21 Transmissionshologrammen die Geschichte der Wiener Juden. Im dritten Stock zeigt das Schaudepot (Kuratorin: Gabriele Kohlbauer-Fritz) den umfangreichen Bestand an Objekten, über die das Jüdische Museum verfügt. Die Berger-Sammlung wird eingerahmt und ergänzt von der "Installation der Erinnerung" von Nancy Spero (KuratorIn: Werner Hanak und Mechthild Widrig)
Der Umbau schuf auch geeignetere Ausstellungsbedingungen für Wechselausstellungen sowie mehr Lagermöglichkeiten. Das Haus erhielt ein eigenes Kaffeehaus, das Café Teitelbaum, sowie eine Fachliteraturhandlung, den Bookshop Singer.
Link zur Beschreibung des Umbau von Eichinger oder Knechtl auf nextroom
Ausschnitt der Max-Berger-Vitrine mit Berger-Widmung
Die Sammlung Max Berger
Max Berger widmete seine Sammlung der Erinnerung an seine Familie. Nach seinem Tod 1988 erwarb die Stadt Wien, gemäß seinem Testament, den Großteil der Sammlung für das damals bereits geplante Museum. Das neu gestaltete Erdgeschoß mit der neu errichteten kuppelförmigen Überdachung des ehemaligen Lichthofs bietet Raum für ein großzügiges Auditorium, das mit der Sammlung Max Berger der jüdischen Religion gewidmet ist.
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Max-Berger-Vitrine, Ausschnitt: Die Tora
© Jüdisch Museum Wien
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Die Widmung Max Bergers
© Jüdisch Museum Wien
Gesamtansicht der Hologramme
© Jüdisches Museum Wien
Das Jüdische Wien in 21 Hologrammen
Dieser Raum weicht deutlich von den üblichen Former historischer Präsentationen ab. Erinnerung als Grundgedanke wird hier konsequent fortgesetzt und in eine neue Bildersprache übertragen. Mittels eines Gevierts aus Hologrammen wurde ein Ort des Gedenkens und Erinnerns geschaffen, der einzelne Momente jüdischer Geschichte in Wien ins Gedächtnis zurückrufen und gleichzeitig den Dialog mit der Gegenwart ermöglichen soll. Themen der österreichisch-jüdischen Geschichte werden dabei mittels 21 Transmissionshologrammen gezeigt, die als eine moderne Form der Memotechnik, als Gedächtnisstützen, verstanden werden wollen. Die Themen reichen von der ersten mittelalterlichen Gemeinde über das Getto, von der Emanzipation in der bürgerlichen Gesellschaft bis zum Antisemitismus und zur Schoa, auch der Neubeginn nach 1945 wird thematisiert.
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Zu den Diskussionen rund um die Zerstörung der Hologramme siehe den Museologie Blog von Gottfried Fliedl: Link zum Blog
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Das Jüdische Wien - Gesamtansicht der historischen Dauerausstellung
David Peters (© Jüdisches Museum Wien)
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Hologramme mit Anders-Zitat im Hindergrund
David Peters (© Jüdisches Museum Wien)
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Historische Dauerausstellung mit Wechselausstellung im Hintergrund
© Jüdisches Museum Wien
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Hologramme, Detail: Modell des Getto im Unteren Werde
© Jüdisches Museum Wien
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Hologramme, Detail: Wienerisches
© Jüdisches Museum Wien
Das Schaudepot in seinem ursprünglichen Zustand 1996
© Jüdisches Museum Wien
Das Schaudepot
Das Schaudepot beherbergt drei große Sammlungen: Einen Teil der Sammlung Berger, die Sammlung des alten Jüdischen Museums und eine große Anzahl an Objekten, die keine eigentliche Sammlung darstellen, sondern vielmehr eingesammelte Objekte sind. Sie stammen aus Bethäusern, Synagogen und Privathaushalten aus Wien, aber auch aus den österreichischen Bundesländern. Diese Objekte wurden 1938 und in den folgenden Jahren aus ihrem angestammten Verwendungszusammenhang herausgerissen, teilweise wurden sie mutwillig zerstört und verbrannt, teilweise sind sie gut erhalten. Weiters beherbergt das Schaudepot zahlreiche angekaufte oder geschenkte Objekte.